Philipp Grieb "Bild des Monats"
bis Ende November 2021
im Schaufenster des Salons „Klein aber Fein“
in der Rosengasse 18
Herbstliche Allee
von Philipp Grieb
Das „Bild des Monats“ stammt von dem in Straubing geborenen, ehemaligen Turmair-Abiturienten und jetzt in Taufkirchen lebenden Maler Philipp Grieb. Es ist auf den ersten Blick typisch für Grieb: Landschaft, Bäume.
Bei genauerem Hinsehen und Nachdenken entdeckt man eine menschliche Figur und ahnt eine gewisse Mystik. Mystik und Menschen gibt es sonst nicht in Griebs Landschaften. In der Tat hat ihn das Motiv der Allee, die in eine helle Ferne führt, an eine kunsthistorische Vorlesung an der Universität erinnert. Der Dozent referierte beeindruckend, in freier Rede und druckreif, über die Diaphanie der gotischen Kathedrale, die einem heiligen Hain gleicht, dessen steinerne Stämme eine starke Säulenwand bilden, dessen Äste sich in spitzen Giebeln treffen und ein Dach formen. Am fernen Ende dieser Halle öffnet sich der heilige Hain, hin zur hellen Lichtung des Presbyteriums.
In der Antike und bei den alten Germanen gab es die mystische Verklärung heiliger Waldstücke oder Haine. Mensch und Wald haben eine besondere Beziehung seit Millionen Jahren. Säulentempel und Kathedralen sind steinerne Denkmäler dieser tiefen emotionalen Beziehung.
Griebs Bild in Acryl auf Leinen spielt dezent darauf an, lädt zu individueller Deutung ein. Er bleibt beim profanen Titel: „Herbstliche Allee“. Das „Bild des Monats“ ist vom 2. bis 30. November 2021 im Schaufenster des Salons „Klein aber Fein“ in der Rosengasse 18 zu sehen.