Georg Thumbach im Weytterturm
Preisträger des Kulturpreises der Dr. Franz und Astrid Ritter-Stiftung
vom 24. Juni bis 30. Juli 2022
Sa/So/Feiertage 14:00 - 17:00 Uhr
Finissage: 30.07.2023, 15 Uhr
Führung und Künstlergespräch um Weytterturm
In diesem Jahr erhielt der Fürstenzeller Zeichner, Bildhauer und Objektkünstler Georg Thumbach den mit 15 000 € dotierten Kulturpreis der Dr. Franz und Astrid Ritter-Stiftung, der in Zusammenarbeit mit der Stadt Straubing, dem BBK Niederbayern und der GBK Straubing alljährlich ausgeschrieben und vergeben wird.
Georg Thumbach ist ein mehrfach ausgezeichneter Künstler, dessen Werke in vielen Sammlungen Eingang gefunden haben. Der „Naturwahrheit, dem Vergehen und Werden, der Gleichzeitigkeit der Prozesse, dem auch kosmologischen Spannungsfeld von Chaos und Ordnung, widmet sich Georg Thumbach mit seiner Arbeit.
Am Sonntag, dem 30. Juli 2023, endet nun die Preisträgerausstellung. Dazu findet für die kunstinterssierte Bevölkerung zum Abschluss um 15 Uhr eine Finissage mit Führung und Künstlergespräch in der Galerie Im Weytterturm, In der Bürg 34, 94315 Straubing statt.
Vergabe des Kulturpreises der Dr. Franz und Astrid Ritter-Stiftung 2023 an Georg Thumbach
Begründung der Jury
(Hubert Huber, Erich Gruber, Johannes Burgmayer)
Der in Landshut geborene, nun in Fürstenzell bei Passau lebende und arbeitende Künstler Georg Thumbach absolvierte eine umfassende künstlerische Ausbildung bei den Professoren Fridhelm Klein und als Meisterschüler bei Ben Willikens an der Akademie der Bildenden Künste in München.
Georg Thumbach präsentiert in seiner Kunst entgegen der Zeitströmung unserer digitalisierten Welt eine ganz eigenständige Position mit einem gerade deswegen aktuellen und konzeptuellen Ansatz. Mit selbst hergestellter Zeichenkohle, Zeichnungen auf Papier, Mischtechniken mit Zuhilfenahme von offenem Feuer, Säge- und Intarsienarbeiten auf Grobspanplatten sowie Objekten aus Holzstämmen bringt er sein künstlerisches Denken und Handeln überzeugend zum Ausdruck. Seine Intention ist, Informationen, die das Holz liefert, sichtbar zu machen. Dazu setzt der Zeichner und Bildhauer seine Fähigkeit des realistischen und des assoziativen Sehens sowie das Beherrschen einer konzentrierten handwerklichen und künstlerischen Arbeit ein.
Inhaltlich geht es bei Georg Thumbach sprichwörtlich ab „ins Holz“, also in den Wald, zum Zeichnen auf großformatigen Papierbahnen vor Ort, zum anderen direkt in das Material Holz hinein,
Seine bildnerischen Bestandsaufnahmen von Gestrüpp, gestürzten Bäumen, geknickten Ästen, Zweigen und Gräsern erfolgen spontan, mit gestischem Duktus und ständiger Wahrnehmung des gegenständlichen Charakters der Zeichnung, immer im Wechselspiel von „Chaos und Ordnung“.
Im Gegensatz dazu fertigt Georg Thumbach mit Entrindungen und Aushöhlungen geradezu akribisch skulpturale Objekte an, die zur Besinnung und Kontemplation einladen. Diese Arbeiten gewähren dem Betrachter bemerkenswerte und kuriose Einblicke in das Innenleben eines rohen Stammes. Wandungen bis zur Millimeterdünne eines einzigen Jahresringes ermöglichen farbliche Schimmerungen und schemenhafte Erscheinungen, die in Staunen versetzen.
Mit vier Ausstellungstitelzitaten lässt sich zusammenfassen: In einem überzeugenden, authentischen, gesamtbildnerischen Maße gelingt Georg Thumbach mit seinen „Arbeiten mit Holz“ und mit seinem ausgeprägten „Stammesbewusstsein“ „von Natur aus“ eine Aufsehen erregende „Annäherung an die Natur“ - im Originaltitel „Approach to Nature“. Herzliche Gratulation. (Erich Gruber)